An diesem Sonntagmorgen tänzeln die Strahlen der goldenen Oktobersonne auf den zarten Wogen des Maschsees und verzaubern die mit dem prächtigen Farbenspiel des Herbstlaubs geschmückten Promenaden in einen Quell der Ruhe und Besinnlichkeit. Wem kämen da nicht Klopstock, Novalis oder Eichendorff in den Sinn? Uns jedenfalls nicht, denn heute ist Rohkost nach Bud Spencer Art gefragt: hart, direkt und ohne romantischen Firlefanz!
Die Voraussetzungen für unseren Saisonauftakt in eigener Halle sind eher mittelprächtig. Mehrere Ausfälle setzen unserem Kader insbesondere auf der Stellerposition zu. Während Tufan schon seit Wochen mit einem lädierten Daumen zu kämpfen hat, crashte Rainer den Seinen erst beim Abschlusstraining. Die Vorbereitung hat also Spuren hinterlassen, doch die Daumen sollten nicht umsonst geopfert worden sein.
Wenn es hart auf hart kommt, springt der Cheffe persönlich in die Bresche. Präsi Nick hat im Dienste der Mannschaft die familiäre Expansion um einen Tag per Order di Mufti verschoben und seine Zuspieldienste zur Verfügung gestellt. Torben rotiert auf Außen, dafür feiert Karo seinen Einstand als Libero. Außerdem am Start: Käpt´n Tino auf Außen, Marius auf Diagonal, Tim, Malte, Chris und Frederik für die üppig besetzte Mitte, Kai als Mehrzweckoption und natürlich das Trainergespann Aike und Timm. Die beiden Problemdaumen sind ebenfalls anwesend und auch David kommt vorbeigehumpelt, um die Mannschaft zu unterstützen. Thumbs up!
Nachdem die Netzanlage noch mal neu gerichtet und auch die Gästetrikots eintrudelt sind, heißt es um 11:20 Uhr endlich: High Noon! Die Mannschaften stehen sich mit festem Blick an ihren Grundlinien gegenüber, zerkaute Zahnstocher in den Mundwinkeln und die Finger nah am Abzug, bereit für den Shootout! Nur eine kleine Fusselmaus weht langsam über das Spielfeld…
Dann wird das Feuer freigegeben! Die sehr erfahrenen TB-Gringos aus Stöcken erwischen den besseren Start und können sich im ersten „Kugelhagel“ immer weiter absetzen. Unsere Auszeiten bei 3:6 und 10:15 verpuffen schnell, so dass sich der Rückstand auf 15:21 vergrößert. Erst dann bringt uns eine starke Aufschlagsalve auf 20:21 heran. Den Showdown können wir nach Satzbällen für beide Seiten mit 27:25 für uns entscheiden. Ganz knappe Kiste!
Nachdem sich der Rauch gelegt hat, geht es unverändert in den zweiten Satz. Wir sitzen nun fester im Sattel und gestalten das Scharmützel ausgeglichener. Gegen Ende des Satzes werden die blauen Bohnen wieder heißer serviert. Wir punkten mit starken Aufschlägen und schließen ungefährdet mit 25:19 ab. Jetzt läufts wie geschmiert!
Auch im dritten Durchgang heißt es: freie Bahn für den Landvogt! Aufschlagstärke und Annahmesicherheit sorgen für einen komfortablen Vorsprung. Bei 24:16 stellen wir das Feuer allerdings vorzeitig ein. Beide Auszeiten sind nötig, um endlich zum 25:21 wieder ins Schwarze zu treffen. Die ersten drei „Nuggets“ sind damit geschürft – so darf es weitergehen!
Im zweiten Duell stoßen wir auf die treffsicheren Revolverhelden des TC Hameln. Doch nach dem ersten Sieg sind wir voll in Fahrt: Django is unchained! Bärenstarke Aufschläge, explosive Angriffe, gusseiserne Bratpfannen-Blocks und wieder mit max. Power. Außerdem haben wir noch die „linke Hand des Teufels“ in unseren Reihen! Schneller als der Schatten, härter als ein Pferdehuf – da wird es ein ums andere Mal staubig auf der gegnerischen Feldhälfte! Das 25:10 im ersten Satz ist da nur logische Konsequenz. Im nächsten Durchgang schießt Hameln zwar des Öfteren zurück, bleibt beim 25:15 dennoch auf Abstand. Erst in Satz 3 begegnen sich beide Kontrahenten auf Augenhöhe. Keiner kann sich entscheidend absetzen und wir müssen die Sporen wieder etwas fester schnallen. Bei 11:13 verlieren wir Chris – Daumen Nr. 3! Malte greift stattdessen zum Colt und macht seine Sache gut. Dennoch sind wir etwas aus dem Tritt und lassen bis auf 12:16 abreißen. Doch mit Unterstützung der Fans und der 3. GfL-Damen, die mit ihren Spielen bereits erfolgreich durch sind (Dank und Glückwunsch an dieser Stelle!), finden wir zur anfänglichen Treffsicherheit zurück: 25:21!
Damit sind alle Nuggets im Sack – der heimische Claim wurde souverän behauptet! Halleluja!
(Frederik)