Derbys haben ja bekannt ihre ganz eigenen Gesetze… und nur so ist es irgendwie zu erklären, dass wir beim 1:2 Satz- und 18:23 Punktestand die Karre irgendwie noch aus dem Dreck gezogen haben. Aber von vorn:
Wir starten mit Irina, Julia, Josi, Kathi, Gesa, Steffi und Angela als Libera, es läuft gut, wir machen Druck und Langenhagen kommt nicht so recht ins Spiel (25:20). Das ändert sich aber schlagartig im zweiten Satz, wir spielen unkonzentriert und beim SCL klappt alles. Insbesondere Jule Höftmann, die im letzten Jahr noch im GfL-Trikot dabei war, bringt uns mit druckvollen, platzierten Angriffen und Aufschlägen zur Verzweiflung (19:25). Im dritten Satz finden wir wieder besser ins Spiel, doch es reicht nicht ganz und der Satz geht knapp (23:25) an die Gäste. Als dann im vierten Satz die Luft raus ist und wir mit 13:21 hinten liegen, sind die SCLerinnen mental wohl schon unter der Dusche. Bei uns allerdings stellt sich plötzlich so etwas wie „Arsch oder König“ ein und wir trauen uns endlich wieder. Julia Gruber behält in dieser Phase wohl die stärksten Nerven und verwandelt einen Angriff nach dem anderen, egal ob im Rückraum oder am Netz. Und in der Abwehr bewegen wir uns plötzlich auch wieder – macht irgendwie Spaß, den SCL noch mal bisschen ins Schwitzen kommen zu lassen. So ganz kampflos wollen wir dann doch noch nicht vom Feld. Da wird bei Langenhagen erst noch gelacht, als der Ball in der Annahme zwischen zwei Spielerinnen reinplumpst und die Angreiferinnen nacheinander Fehler machen. Als wir dann gefährlich dicht drankommen (21:23), werden die SCLerinnen langsam nervös. Wir machen noch einen Punkt, dann punktet der SCL wieder und wir haben Satzball gegen uns. Gitti, die für Kathi gekommen war, bekommt den Ball im Angriff und nagelt ihn mutig in den Langenhägener Doppelblock. Mist, war wohl nichts mehr mit der Aufholjagd… doch da kommt irgendwie Irina's Arm unter den Blockabpraller und irgendwer spielt von uns weiter… und wir schaffen das 23:24. Und irgendwie noch drei Punkte (26:24). Wie jetzt? Im Tiebreak spielen wir selbstbewusst weiter und Langenhagen findet überhaupt nicht mehr ins Spiel zurück (15:6). Gewonnen? Gewonnen!!! Ein ganz schlauer Zuschauer hat mitgezählt, dass von den letzten 38 Punkten Langenhagen nur 10 gemacht hat. Das haben wir nicht nachgezählt, wir waren schon beim Feiern…
Und hier noch etwas für's Phrasenschwein: „Schluss ist erst, wenn der Schiri pfeift“ und „Hinten kackt die Ente“. – Ich bin so alt, dass ich mit Weisheiten um mich schmeißen darf :-)
(Steffi)
Zum Spielbericht des SC Langenhagen: Ein Klub sucht Erklärungen