Am 26.10.2013 zog ein heldenhaftes Dutzend tapferer Kämpen durch eine Siedlung im beschaulichen Ilten. Einig wie Musketiere, entschlossen wie Chuck Norris und begleitet von martialischer Beschallung näherten sie sich festen Schrittes der Sporthalle des MTV. „Ist der Tag des Jüngsten Gerichts gekommen? Oder gar Schützenfest?“, mag sich der eine oder andere verstörte Einheimische gedacht haben, wagte aber nur kurz, die Gardine seines Fensters einen Finger breit zur Seite zu schieben. Nein, hier ging es um mehr – hier ging es um Volleyball!
Beim MTV Ilten, Heimatverein und ehemalige Wirkungsstätte unseres Trainers, traten wir hochmotiviert, aber auch mit gebührendem Respekt an und wollten nichts dem Zufall überlassen. Die gute Platzierung der Iltener in der Vorsaison ließ einen schweren Prüfstein für unser neu formiertes Team erwarten. Entsprechend konzentriert bereiteten wir uns auf die anstehende Aufgabe vor und spulten unser Aufwärmprogramm fokussiert und mit größter Sorgfalt ab.
Um Punkt 15:00 Uhr MESZ war dann die Stunde der Wahrheit gekommen – und es sollte unsere Stunde werden. Alle Aggregate waren auf Temperatur, die Arena wurde freigegeben und wir schossen sogleich auf 6:0 Punkte davon. Unsere Aufschläge und Angriffe schlugen reihenweise wie Meteoriten beim Gegner ein und hinterließen ein Feld der Verwirrung und Verwüstung. Iltens Blockversuche glichen da nur dünnem Schweizer Scheibenkäse aus dem Discounter. Unsere Hände erhoben sich hingegen mächtig wie Klodeckel über das Netz und hüllten des Gegners Hälfte in tiefste Düsternis. Verzweifelte Lobversuche wurden leichte Beute für unsere Abwehr, die sich binnen Nanosekunden und mit der Präzision eines gut geschmierten Räderwerks stets millimetergenau in Position brachte. Weder Auswechslungen noch Auszeiten vermochten die GfL-Maschinerie zu stoppen. Sie rollte unaufhaltsam zum 25:14!Im zweiten Durchgang schien sich Ilten etwas gefangen zu haben und stemmte sich gegen den drohenden Niedergang. Mit der Unterstützung unseres kleinen Elite-Fanblocks und durch unsere hochkarätige Reserve hatten wir allerdings jederzeit die Möglichkeit, mental bzw. personell nachzujustieren und unseren Kurs zu halten. Keine ernsthafte Gefahr beim 25:21.
Auch in Satz 3 versuchte der MTV, seine letzten Kräfte zu mobilisieren und das Unvermeidbare doch noch abzuwenden. Es reichte zu einem zwischenzeitlichen 9:8, doch dann schalteten wir in den zweiten Gang. Die restlichen Dämme der Gegenseite zerbarsten wie Fallobst in einem Gartenhäcksler. Beim Stand von 25:11 war der Spuk vorbei. 3:0 – 63 min. – Mission accomplished!
Anm. d. Verf.:
Es ist nicht auszuschließen, dass die Darstellung des einen oder anderen Details im Siegesrausch und durch die GfL-Brille betrachtet minimal verzerrt ausgefallen sein mag. Für den neutralen Beobachter sei zusammengefasst, dass Ilten ohne etatmäßigen Libero wesentliche Schwächen in Annahme und Abwehr zeigte und im Gegensatz zu uns kaum druckvolle Angriffe aufbauen konnte. Wir sind glücklich, durch weitgehend solides, wenngleich nicht perfektes Spiel dieses Match gegen einen möglichen Konkurrenten um die oberen Plätze verdient gewonnen zu haben. Im Rückspiel werden die Karten allerdings völlig neu gemischt…
(Frederik)